Ein Platz für Alle

Leutschach und auch dessen Hauptplatz haben neben einer lokalen auch eine regionale Bedeutung als Zentrum und Begegnungsort – als Tor zur Südsteirischen Weinstraße. Die durch den Hauptplatz verlaufende Bundesstraße verbindet Leutschach mit Gamlitz und Arnfels, welches die Marktgemeinde zu einem wichtigen Bindeglied macht. Unser Ziel ist es den bestehenden Straßenraum für Kraftfahrzeuge in einen Stadtraum für die Bewohnerinnen und die Besucherinnen der Marktgemeinde Leutschach – in einen Platz für Alle – zu verwandeln.

Der Hauptplatz wird in drei gleichwertige Teilbereiche – Kirchplatz, Marktplatz und Festplatz – zoniert. Kirchplatz und Festplatz bilden die zwei “Köpfe”, zwischen denen sich der Marktplatz als Verbindungsraum aufspannt. Jeder dieser Bereiche bietet seine eigenen Qualitäten, die sich aus dessen Verortung, räumliche Ausformulierung und flankierenden Gebäude heraus ergeben. Die erhöhte Lage des Kirchplatzes am südlichen “Kopf”, angrenzend an die Weggabelung zwischen Arnfels, Gamlitz und Südsteirischer Weinstraße, ist prädestiniert als Hauptplatz-Tribüne. Die das Kriegerdenkmal einbindenden Sitzstufen schaffen eine großzügige Anbindung der beiden Niveaus zwischen Kirchplatz und Marktplatz, welche zum Verweilen (konsumfreier Treffpunkt), Beobachten (Zuschauertribüne für Veranstaltungen und das alltägliche Treiben) oder Posieren (für einfache oder festliche Gruppenfotos) einladen. Der Marktplatz ist der Schauplatz des täglichen Lebens, dessen Bespielung von den jeweiligen Erdgeschoßzonen (Geschäftslokale, Gastronomie oder gemeinnützige Räume) geprägt wird. Der gesamte Raum wird als Begegnungszone definiert, in der aufhaltende Personen, Fußgänger, Radfahrer und Kraftfahrzeuge gleichberechtigt Platz finden. Als großzügige, zusammenhängende autofreie Fläche, wird der Festplatz zum Möglichkeitsraum für eine Vielzahl an Nutzungen wie Veranstaltungen, Markt, Spiel- und Sportfläche für Bewohnerinnen als auch Besucherinnen. Dabei bietet die freie Fläche mit einem bündig in den Platzbelag eingelassenen (einschaltbarem) Wasserspiel einen attraktiven alltäglichen Anziehungs- und Treffpunkt für Jung und Alt über das ganze Jahr hinweg.

Der gesamte Raum wird als Begegnungszone definiert, in der aufhaltende Personen, Fußgänger*innen, Radfahrende und Kraftfahrzeuge gleichberechtigt Platz finden (Taktiles Leitsystem ist für beeinträchtigte Menschen als Orientierungshilfe vorgesehen). Der motorisierte Verkehr wird zu Beginn des Hauptplatzes durch markierte Übergänge auf die veränderte Situation sensibilisiert und verlangsamt. Baumdächer, Mastleuchten, Stadtmobiliar und Entwässerungsmulden im Boden dienen als Leitelemente der Fahrbahn im homogenen Platzbelag. PKW-Halteflächen und Ladezonen werden klar definiert. In den Vorbereichen der Gastronomie- und Geschäftslokale sind Fahrradstellplätze vorgesehen (schlichte Anlehnbügel). Zusätzlich schaffen E-Bike-Ladestationen und Bushaltestelle an der Tourismusinformation einen touristischen Treff- und Ausgangspunkt zu Fahrrad- und Bustouren durch die Südsteirische Weinstraße.

geladener Wettbewerb 2021, 1. Platz
Wettbewerb: Eva M. Hierzer, Johannes Past, Emanuel Lackner